Gitarrenakkorde verbinden

Du kennst ihn sicher. Den klassischen Weg, Begleitung auf der Gitarre zu lernen. Zuerst schafft man sich ein Schlagmuster drauf, dann lernt man die Akkorde und danach spielen wir das Schlagmuster schön brav mit jedem Akkord durch.

Und versteh mich nicht falsch. Diese Herangehensweise ist für jemanden, der gerade anfängt auch super. Damit kann man extrem schnell seine Lieblingslieder begleiten. Und das ist super motivierend.

Genauso schnell, wie man seine Lieblingslieder auf der Gitarre in diesem Stil begleiten kann, ist man aber auch vom Klang der Begleitung gelangweilt. Irgendwie fehlt das Leben. Die Besonderheit. Alles klingt nach “Geschrammel”.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie man eine Gitarrenbegleitung interessanter gestalten kann. Hammer On’s, Pull Off’s, Slides, Leersaiten usw.

Eine sehr effektive Möglichkeit, Begleitungen auf der Gitarre aufzupeppen, sind Verbindungen zwischen den Akkorden. Ich bin mir sicher, du kennst den Sound, wenn man nicht nur von einem Akkord auf den nächsten Wechselt, sondern dazwischen noch eine elegante Hinführung gespielt wird.

In meinem neuesten Youtube Video ist mir genau das aus Versehen passiert. Wieso aus Versehen? Das Video stammt aus dem Format, in dem ich einen mir komplett unbekannten Song innerhalb von 10 Minuten lerne. Oder zumindest, so viel, wie ich in dieser Zeit schaffe. Denn realistischerweise ist es sehr schwer, in 10 Minuten alle Teile eines Songs zu lernen. Aber darum soll es in dem Format auch nicht gehen. Es ist genau für das gedacht, was im neuesten Video passiert ist. Spontanität. Also wurde aus dem Video mehr ein Tutorial, wie man Akkorde schön miteinander verbinden kann.

Akkorde mit Licks verbinden

Im Video oben habe ich zwei verschiedene Varianten benutzt, um zwischen den Akkorden schöne Übergänge zu schaffen. Hauptsächlich aber die Variante, Akkorde mit kleinen Licks zu verbinden. Bzw. eigentlich mit einem Lick, dass zwischen allen Akkorden gespielt wird. Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn man noch nicht so viele Licks auf Lager hat. Ich finde, das ist eine sehr effiziente Methode, um Akkorde zu verbinden. Und es klingt trotzdem super.

Man kann das Ganze aber auch ein bisschen wie ein Frage / Antwort Spielchen gestalten und die Licks ein klein wenig an die Akkorde anpassen. Wie das geht, habe ich in folgendem Video ausführlich und systematisch erklärt: (Zufälligerweise ist die Melodie des Licks sehr ähnlich wie im oberen Video :-))

Akkorde mit Basstönen verbinden

Eine weitere Möglichkeit, Akkorde elegant miteinander zu verbinden, sind kleine Bassdurchgänge. Die Variante kennt man aus dem Country, Bluegrass und Folk. Es gibt ein paar Ansätze, die sehr gut funktionieren:

  • Aufsteigende Tonleitertöne

  • Absteigende Tonleitertöne

  • Aufsteigende chromatische Töne

  • Absteigende chromatische Töne

Wie das ganze in der Praxis aussieht und klingt, zeige ich in diesem Video:

Akkorde mit Improvisation verbinden

Ein etwas anderer Ansatz, der keinen “Regeln” unterliegt, ist das Improvisieren zwischen den Akkorden. Für manche ist das die Königsdisziplin, wenn es um das Begleiten auf der Gitarre geht. Ich würde aber behaupten, dass diese Option nicht unbedingt schwerer ist, als die anderen Varianten. Es ist einfach ein anderer Ansatz, der etwas freier ist. Man kann hier die Pentatonik der Tonart oder die Tonleiter der Tonart verwenden. Oder man geht noch einen Schritt weiter und umspielt die jeweiligen Akkorde. So findet die Tonart zwar noch Beachtung, man geht aber mehr auf die jeweiligen Akkorde und deren Töne ein. Auch hierzu gibt es ein systematisch aufgebautes Video auf dem Fingerfux-Kanal:

Kreativ damit umgehen

Wie immer beim Gitarre spielen, gibt es auch bei diesem Thema kein Richtig oder Falsch. Sehe diese Ansätze als Anstoß, kreativ mit Überleitungen zwischen Akkorden umzugehen. Hier gibt es sowohl rhythmisch, als auch tonal unzählige Möglichkeiten, schöne Übergänge zwischen den Akkorden zu spielen.

Neben den spieltechnischen Fähigkeiten braucht es für diese Art, Gitarre zu spielen, ein Bewusstsein für Rhythmus und die Orientierung auf dem Griffbrett.

Rhythmusgefühl

Ohne ein Bewusstsein für Rhythmus, wird es schwierig, Überleitungen zwischen den Akkorden zu spielen. Man muss ja wissen, wieviele Takte man Zeit für die Überleitungen hat. Oder, auf welcher Zählzeit die Überleitung beginnt. Oft wird davon gesprochen, dass man es im Gefühl haben muss. Das sehe ich genauso. Meistens geht diesem Gefühl aber gezieltes Arbeiten am Rhythmus voran. Deswegen habe ich meinen Online-Workshop Rhythm & Groove ins Leben gerufen. Dieser Workshop hat ein absolutes Alleinstellungsmerkmal unter den Online-Angeboten für Gitarristen. Im ersten Teil geht es darum, überhaupt ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen. Komplett ohne Gitarre. Dieser Part is so wichtig und wird von den Teilnehmern als absoluter Augenöffner betitelt. Da dieser Workshop nur ein bis zwei Mal im Jahr für neue Teilnehmer geöffnet ist, kannst du dich in eine unverbindliche Warteliste eintragen, um den nächsten Start nicht zu verpassen.

Rhythm & Groove - Der Weg in die rhythmische Leichtigkeit

Orientierung auf der Gitarre

Zusätzlich zum Rhythmusgefühl ist es wichtig, sich auf seinem Instrument gut zurechtzufinden. Und damit meine ich nicht nur die ersten drei Bünde. Eine gute Orientierung auf dem Griffbrett hilft uns, schnell passende Tonleitern und Licks für die oben beschriebenen Überleitungen zwischen Akkorden zu finden. Oder auch, um Akkorde zu umspielen und zu improvisieren. Überall auf der Gitarre. Hierfür gibt es meinen Griffbrett-Fux, in dem wir das Griffbrett systematisch Stück für Stück entschlüsseln. Du kannst dich auch hier in eine unverbindliche Warteliste eintragen.

Griffbrettfux - Orientierung auf der Gitarre

Liebe Grüße

Andi 🎸🦊

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Gitarre lernen für Anfänger - So würde ich heute Gitarre lernen

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Fingerübungen braucht kein Mensch